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Dienstag18.MÄRZ ’25
„Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld“
Lesung mit Kai Bliesener auf dem Synagogenplatz und in der Stadtbibliotheklocation_on Beginn: Synagogenplatz (Alleen-straße / Solitudestraße) · Ludwigsburg access_time 19:00 UhrEin vielschichtiger Kriminalroman über ein bisher nicht erzähltes Kapitel Nachkriegsgeschichte.
Stuttgart 1945. Der Polizeibeamte Paul Kramer muss mithelfen, im berüchtigten Hotel Silber die neue Kriminalpolizei aufzubauen – genau an jenem Ort, an dem er wenige Tage vor Kriegsende noch von der Gestapo gefoltert wurde. Doch Hass und Ideologie sind mit der Kapitulation nicht verschwunden. Als die ersten Verbrechen aufgeklärt werden müssen, zeigt sich schnell, wer auf welcher Seite steht – und Pauls Ermittlungen werden für ihn selbst zur Gefahr.
Autor Kai Bliesener beginnt mit seiner Lesung auf dem Synagogenplatz, denn im „Hotel Silber“ wurden auch zahlreiche jüdische Menschen aus der Region zu Opfern des Terrors. Wegen der zu erwartenden Temperaturen ziehen Autor und Publikum dann in die Stadtbibliothek um: Der zweite Teil der Veranstaltung ist im dortigen Vortragsraum.
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Mittwoch19.MÄRZ ’25
„Oppenheimer“
Briefe einer jüdischen Familie gegen das Vergessen – szenische Lesunglocation_on Deutsch-Französisches Institut – Asperger Straße 30 access_time 18:30 UhrLebendige Erinnerungen – präsentiert in der früheren „Villa Frischauer“
Ein passendes Ambiente für eine szenische Lesung von Briefen der jüdischen Familie Oppenheimer aus Heidelberg (Bezüge zu Joseph Süßkind Oppenheimer sind nicht bekannt; der Nachname ist relativ häufig): Die frühere „Ville Frischauer“, seit vielen Jahren Sitz des Deutsch-Französischen Instituts (dfi). Das Haus wurde seinerzeit errichtet im Auftrag des Fabrikanten Hans Frischauer für seine Familie. Die Heidelberger Familie Oppenheimer hatte einen vergleichbaren Hintergrund. Sie hat über 200 Briefe hinterlassen, in denen die Schicksale des zunächst friedlichen nachbarschaftlicehn Lebens und dann der Verfolgung beschrieben werden.
Der Autor Anton Ottmann hat daraus ein aufschlussreiches Buch gemacht, das von Deportation und Tod, von Überleben und Wiederaufbau berichtet. Das „Theater im Bahnhof Diedelheim“ entwickelte daraus eine szenische Lesung, die nun auch in Ludwigsburg aufgeführt wird – am Vorabend des „internationalen Tag gegen Rassismus“.
Der Eintritt ist frei, doch melden Sie sich bitte für eine gute Organisation der Veranstaltung unter dem hier hinterlegten Link an...
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Freitag28.MÄRZ ’25
„Das verordnete Schweigen“
Zensur von Fall zu Fall – mit Simon Brückner und Barbara Sichtermannlocation_on Kulturzentrum Ludwigsburg „KUZ“ · am Rathausplatz access_time 19:00 UhrWenn Macht die Informationen tyrannisiert
Zensur ist zu einem beunruhigenden Thema geworden, seit sich mit dem Internet neue Möglichkeiten der Verfertigung und Kontrolle von Inhalten ergeben haben. Ende Oktober 2024 ist „Das verordnete Schweigen“ im Hamburger Osburg-Verlag erschienen.
Das Buch zeichnet die Geschichte der Zensur vom Tod des Sokrates bis zur aktuellen Frage: „Gibt es Zensur durch Algorithmen?“ nach und beleuchtet dabei nicht nur die Zeitläufte, sondern greift auch im Raum weit aus: der Band berichtet von Zensur in Amerika, Russland, China, Afrika, Iran und natürlich Europa.
Nicht nur die Literatur ist das Ziel von Zensur, auch die Wissenschaft, die Philosophie, die bildende Kunst, der Film, die Musik, ja sogar der Tanz und die Fotografie unterlagen im Laufe der Zeit der Zensur und mittlerweile eben auch Mitteilungen auf digitalen Nachrichtendiensten.
An diesem Leseabend tragen die beiden Herausgeber Zensurfälle aus Russland und der DDR, sowie aus dem Iran und aus den USA vor. Die drängende Frage nach der Zensur im Netz wird ebenfalls angeschnitten.
Barbara Sichtermann ist Publizistin und Schriftstellerin und wurde u.a. 2015 mit dem Theodor-Wolff-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Simon Brückner ist Filmemacher, Autor und Dramaturg.
In Kooperation mit: Staatsarchiv Ludwigsburg, Arbeitskreis Dialog Synagogenplatz